Adolf Weber

NZZ

3.9.1960
 
Adolf Weber (Rotapfel-Galerie)
Zum drittenmal erscheint hier Adolf Weber, der in Menziken im aargauischen Wynental auf dem väterlichen Hof lebt, und seine motivisch abwechslungsreiche Kollektion von Bildern und Zeichnungen bestätigt nicht nur eine emsige, sondern ebenso sehr eine versuchsfreudige Weiterarbeit. Im Schauen und im Empfinden eng mit der angestammten häuslichen und landwirtschaftlichen Umwelt verbunden, entdeckt Adolf Weber im Hause selbst immer neue Durchblicke, im Leben der Familie neue Motive der Arbeit und der beschaulichen Stille und rings um die Wohnstätte Themen einer durch Menschenwerk bereicherten und gegliederten Landschaft. Zeichnerische Sicherheit und ein klares Raumgefühl gestatten dem Maler auch das bildwirksame Zusammenfassen weiter Talgründe und der von wechselnden Lichtstimmungen belebten Landschaftsweite des Halwilersees. Manche Bilder zeichnen sich durch natürliche Frische aus; auf einigen weiteren werden noch etwas unruhig die Möglichkeiten saftvoller Pinselführung erkundet, während wieder andere stärker einem schillernden Umschreiben der Einzelheiten verpflichtet sind. Das Kolorit dürfte noch mehr Leuchtkraft und freies flächiges Ausschwingen erlangen. Als Grundlage für sicheren Bildaufbau und unverwischte Naturnähe sind die Zeichnungen für das Schaffen Adolf Webers besonders wertvoll.